Taubergießen
Das Naturschutzgebiet Taubergießen fasziniert insbesondere durch seine enorme Artenvielfalt. Selbst seltene Orchideen gedeihen hier. Vögel, wie der Eisvogel und der Haubentaucher, finden geeigneten Lebensraum. Das Gebiet ist eng mit der Region verwoben. Es gibt Zeugnis von einer wechselvollen Geschichte und ist Ursprung von regionalen Traditionen. Verschiedene ausgeschilderte Rundwege führen durch die abwechslungsreiche Landschaft und sind für Naturliebhaber, Radfahrer und Wanderer ein besonderes Erlebnis. Ganz eindrucksvoll lässt sich das Naturschutzgebiet auch auf einer geführten Tour mit einem traditionellen Fischerboot, dem Stocherkahn, erfahren.
Ausführliche Informationen rund um das Gebiet sowie eine Übersichtskarte finden Sie folgend: (PDF-Dokument, 4,30 MB, 15.06.2023).
Interessante Fakten
1979 wurde das Taubergießen zum Naturschutzgebiet erklärt und ist mit seinen 1.682 Hektar, eines der größten in Baden-Württemberg. Sein Name stammt von einem Gewässerlauf im Norden des Gebietes. Unter „Gießen“ versteht man von Grundwasser gespeiste Fließgewässer; als „taub“ bezeichnen Fischer nährstoffarme Gewässer mit geringem Fischbestand. Das Naturschutzgebiet, das überwiegend auf den Gemarkungen der Gemeinden Kappel-Grafenhausen, Rust und Rheinhausen liegt, wird aufgrund des ständigen Wechsels von Hoch- und Niedrigwasser als Auenlandschaft bezeichnet. Etwa 60 % des Areals wird von Wald eingenommen, die ausgedehnte Landschaft ist von Wasserläufen durchzogen.
Regeln
Bitte beachten Sie:
Die Einhaltung der im Gebiet geltenden Naturschutzordnung ist wesentlich, um den Schutz und den Erhalt des Naturschutzgebiets und der dort befindlichen Pflanzen und Tiere zu gewährleisten. Es ist unter anderem untersagt, die Wege zu verlassen, Pflanzen zu pflücken, Hund frei laufen zu lassen und zu baden. Weitere Informationen sind der Naturschutzordnung zu entnehmen.

Elzwiesen
Das ausgedehnte Wiesengebiet entlang der "alten Elz" ist eines der letzten in der Region und insbesondere als Vogelparadies bekannt. Denn die Elzwiesen bieten Brut- und Rastplatz für zum Teil selten gewordene Vögel. Daneben hat das Gebiet auch kulturhistorische Relevanz.
Schonend bewirtschaftete Gebiete wie die Elzwiesen bieten vielen Schmetterlingen, Heuschrecken, Wildbienen und anderen Insekten Lebensraum. Bodenbrüter wie Kiebitz und der große Brachvogel benötigen die ausgedehnten, feuchten Wiesen, in denen sie Nahrung finden und ihr Nest bauen können. Zugvögel, wie der Silberreiher und der Storch, finden im Schutzgebiet einen geeigneten Rastplatz und Futter. So können die Vögel genug Energie für ihren Weiterflug sammeln. Während der Brutzeit vom 01. März bis zum 30. Juni sind die Elzdämme für Fußgänger gesperrt. Ganz besonders ist auch die ganzjährige Leinenpflicht für Hunde zu achten.
Interessante Fakten
Die Elzwiesen südlich von Rust wurden 1990 mit einer Größe von 410 Hektar als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Mit ihrem bereits im 19. Jahrhundert angelegten System aus Wassergräben und Stellfallen wird heute noch die traditionelle Bewirtschaftung - die Wiesenwässerung - genutzt. Bevor es industriell gefertigten Dünger gab, wurden die Wiesen regelmäßig überflutet, um landwirtschaftliche Erträge zu steigern. Heute begründet diese Methode die Bedeutsamkeit des Gebietes für den Naturschutz, da sie sich äußert positiv auf den Vegetationsbestand der Fläche auswirkt. Besonders im Frühjahr kann man sich als Spaziergänger auf den freigegebenen Wegen vom Artenreichtum in den Wiesen überzeugen.